So langsam steigt die Spannung beim TSV Freystadt, denn an diesem Wochenende startet die 2. Bundesliga Süd in die neue Saison. Los geht es mit zwei Auswärtsspielen gegen Schorndorf bei Stuttgart und Offenburg. Zwei Wochen später empfangen die Oberpfälzer zuhause den SV Fischbach (Kaiserslautern) und BSV– Eggenstein (Karlsruhe). Der Kern der Freystädter Mannschaft präsentiert sich nahezu unverändert. Mit drei Neuzugängen wollen die Freystädter an die Erfolge der zurückliegenden Saison nahtlos anknüpfen. 

Profil der 2. Bundesliga
Die 2. Liga Süd setzt sich aus 12 Mannschaften zusammen. Hessen, Baden-Württemberg und Bayern sind jeweils dreimal vertreten; aus Rheinland-Pfalz kommen zwei Teams, das Saarland und Thüringen ergänzen die Liga mit je einerBundesligamannschaft. Für den TSV Freystadt bedeutet das weit über 5.000 Kilometer mit dem Vereinsbus sowie zahlreiche Übernachtungen.  

Ausgangssituation, Saisonziel
Nach der Vizemeisterschaft in der vergangenen Saison hatte der TSV aus finanziellen, organisatorischen wie auch sportlichen Gründen auf den Aufstieg in die 1. Liga verzichtet. Pistorius zur kommenden Saison: „Die 2. Liga ist mit dem Erstligaabsteiger Offenburg stärker geworden und in Summe sehr ausgeglichen; fast alle Teams vermelden hochkarätige Neuzugänge, zum Teil europäische Nationalspieler. Das Saisonziel, da sind sich Pistorius und Mannschaftsführerin Stefanie Spies einig: Erstmal nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, gegen alle Mannschaften ein gutes Spiel liefern und unsere Fans zuhause mit Badminton auf Bundesliganiveau zu begeistern. Natürlich liebäugelt man in Freystadt damit, wieder an der Tabellenspitze mitzuspielen. Pistorius bremst die Erwartungen von Fans und Umfeld und erinnert, dass man sich letzte Saison auch gegen die Teams aus dem Tabellenkeller schwergetan hat. Es gibt keinen klaren Meisterschaftsfavoriten und auch die Frage nach möglichen Abstiegskandidaten ist völlig offen, da ist sich der Großteil der Bundesligamanager einig. 

Rahmenbedingungen – Zuschauer
Sponsoren, Förderer und die Stadt Freystadt honorieren weiterhin, was beim Freystädter Bundesligisten alles geleistet wird und dass der TSV zu den sportlichen Aushängschildern der Region gehört. Sehr zufrieden war der TSV mit den nach Corona wieder steigenden Zuschauerzahlen. Knapp 1.500 Zuschauer kamen in der letzten Saison zu den Heimspielen und man hofft auch kommende Saison, dass sich der positive Trend  fortsetzt. Geplant ist neben dem Liveticker, dass alle Spiele von Sportdeutschland live übertragen werden und in der Mediathek abgerufen werden können.

Kader
Die ursprüngliche Kaderplanung beim TSV sah vor, mit den gleichen Spielern die Saison 2023/2024 zu bestreiten. Doch dann kam nicht unerwartet die Absage von Doppelspezialist Sebastian Keller. Der 37-jährige Routinier wechselt zum bayerischen Oberligisten SV Lohhof. Auf der Suche nach einem Ersatz meldete sich der österreichische Nationalspieler Philip Birker bei Pistorius. Der 23-jährige Mixedspezialist wurde aufgrund mehrerer Empfehlungen seiner Nationalmannschaftskameraden auf den TSV aufmerksam. Pistorius: „Wir waren uns schon beim ersten Telefongespräch einig.“ Der mehrfache nationale Meister, EM- und WM Teilnehmer ist sportliche eine Verstärkung und auch die Rahmenbedingungen passen, so Pistorius. Erleichterndkommt hinzu, dass er von seinem Trainingsstandort Wien mit der Bahn bequem anreisen kann. Ansonsten gibt es im Herrenbereich keine weiteren Änderungen. Luka Milic und Filip Spoljarec, die Nationalspieler von Serbien bzw. Kroatien führen das Team an. Mit zum Kader gehören weiterhin Simon Rebhandl, Andreas Pistorius und Andreas Bittner. 

Den zweiten Abgang musste der TSV im Damenbereich hinnehmen. Völlig überraschend teilte die serbische Nationalspielerin Sara Loncar mit, dass sie mangels nationaler Förderung ihre internationale Kariere beendet. Das war ein Schock, in Zukunft auf die stärkste Spielerin der 2. Bundesliga verzichten zu müssen und alle unsere Bemühungen, so Pistorius, sie zu motivieren, noch ein Jahr dran zu hängen, blieben erfolglos. Bei den Damen ist der TSV einen neuen Weg gegangen. Mit vier Jugendlichen stellt man im Damenbereich den jüngsten Kader der 2. Liga. Jugendnationalspielerin Ella Neve wird in ihrer zweiten Saison für den TSV neben Katharina Rudert den Platz von Sara Loncar einnehmen. Mit Aurelia Wulandoko und Barbora Bursova ergänzen zwei hoffnungsvolle 16-Jährige das Team. Beide leben und trainieren mit Neve und Rudert am Landesleistungszentrum in Nürnberg. Bei den U17 Europameisterschaften erreichten sie im Mixed bzw. Einzel einen hervorragenden neunten Platz. Einen festen Platz im Team hat auch weiterhin die erfahrene Mannschaftsführerin Stefanie Spies. 

Vorbereitung 
Nachdem kein Spieler in Freystadt wohnt oder trainiert, was in der 2. Bundesliga nichts Ungewöhnliches ist, liegt es in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen, sich für die Ligaspiele gut vorzubereiten. Pistorius: Wir bewegen uns bei der 2.Liga im semiprofessionellen Bereich. Einige haben ihrer absoluten Focus auf Badminton wie Milic, Spoljarec und Birker. Sie trainieren als Nationalspieler an ihren nationalen Stützpunkten. Unsere Nachwuchsspielerrinnen Neve, Rudert, Wulandoko und Bursova besuchen die BBS-Sportschule in Nürnberg, haben zweimal Training am Tag und bestreiten viele nationale und internationale Turniere. Andere Spieler wie Spies, Pistorius, Bittner und Rebhandl gehen ihrem Beruf nach oder studieren. Sie sind auf Vereine mit guten Sparringspartnern angewiesen, bei denen sie nach „Feierabend“ regemäßig trainieren können. Eine gemeinsame Vorbereitung auf die einzelnen Ligaspiele ist aufgrund des großen Reiseaufwands und unterschiedlichen Terminverpflichtungen der Spieler nicht möglich. Dies versucht man beim TSV mit sporadischen Wochenendlehrgängen auszugleichen, an dem mindestens ein Teil der Mannschaft teilnimmt. Ein besonderes Highlight war das diesjährige Trainingscamp in Verbindung mit einem internationalen Jugendaustausch in Zagreb, gefördert von Sponsoren und dem bayerischen Jugendring. Leider musste Luca Milic verletzungsbedingt absagen und auch die Neuzugänge Wulandoko und Bursova konnten aufgrund ihrer EM-Teilnahme in Litauen nicht teilnehmen. Birker bereitet sich zeitgleich in Indonesien auf seinen WM-Einsatz vor. Trotzdem war ein Teil des Bundesligateams mit Neve, Spies, Bittner, Spoljarec und Pistorius in Zagreb. Mit dabei auch einige Freystädter Jugendliche, die in der 2. Mannschaft des TSV in der Bayernliga spielen. 

Eintrittsgeld, Dauerkarten, Multiticket
Der TSV Freystadt bleibt dem moderaten Eintrittsgeld von 4,00Euro treu, für Schüler unter 14 Jahren ist der Eintritt frei. Hallenöffnung ist 30 Minuten vor Spielbeginn. Dauerkarten zum Preis von 33 Euro können per Mail bestellt werden: tsv1906freystadt@t-online.de. 
Außerdem bietet der TSV Freystadt als Mitglied des Bundesligabündnisses der Metropolregion Nürnberg ein Multiticket zum Preis von 15€ an. Das Ticket berechtigt zum Besuch eines Bundesligaspiels in den Sportarten Badminton in Freystadt über Basketball in Nürnberg und Schwabach; Hockey, Ringen Rugby in Nürnberg, Tischtennis in Hilpoltstein bis zu Tanzen, Wasserball, Volleyball in Nürnberg bzw. Lauf; in Summe bis zu 14 Bundesligaspielen in 10 Sportarten.